Der Weißstorch

Der Weißstorch ist eine von 19 Arten aus der Familie der Störche. Hier erfahren Sie mehr über seine Art, sein Verhalten und außergewöhnliche Fakten .

Fakten

Kein leichtes Leben

Durch Faktoren wie den Lebensraumverlust, die Dürre in Überwinterungsgebieten, sowie ungesicherte Strommasten ist das Überleben der Weißstörche gefährdet. Nur noch in Ostdeutschland, Spanien und Osteuropa sind die Tiere weit verbreitet.

Name

Der Weißstorch wird häufig auch Klapperstorch genannt. Ein anderer Spitzname für den Vogel lautet "Adebar". Diese volkstümliche Bezeichnung ist vor allem in Märchen und Fabeln zu finden und bedeutet "Segensbringer".

Langstreckenflug

Weißstörche sind Langstreckenzieher und und legen bei ihrem Flug gen Süden zwischen 6.000 und 10.000 Kilometer zurück.Die westliche Population der Zugvögel fliegt über Gibraltar nach Westafrika. Die östliche Population überquert den Bosporus und überwintert in Ost- oder Südafrika.

Häufig gestellte
Fragen

Der Weißstorch gehört zu der großen Familie der Schreitvögel, Männchen und Weibchen sind kaum zu unterscheiden; meist sind die Männchen etwas größer und kräftiger. Seine Größe beträgt 80 – 100 cm, seine Flügelspannweite 220 cm und sein Gewicht beträgt 2,5 – 4,5 kg. Beine und Schnabel sind rot und letzteres hat ist 15 cm lang und hat eine dolchartige Form.

Eine Storchenfamilie braucht ca. 20.000 m2 Feuchtwiesen zum Überleben (4-6 kg Futter am Tag). Störche sind keine Nahrungsspezialisten, sie fressen jedliche tierische Nahrung. Menüplan eines Storches: Insekten, Larven, Regenwürmer, Schnecken, Mäuse, Frösche, kleine Schlangen, Kücken, Fische, etc.

Der Weißstorch kann – wie die meisten seiner Verwandten – außer Schnabelklappern und Zischlauten keine Töne von sich geben. Schuld daran ist sein Stimmapparat, der keine oder eine nur schwach entwickelte Muskulatur hat. Umso besser können die Tiere ihre starken Schnabelhälften schnell aufeinander schlagen: Daher nennt man die Weißstörche auch Klapperstörche.
Das Klappern dient der Verständigung untereinander, etwa der Begrüßung des Partners, dem Vorspiel für die Paarung oder dem Verjagen von Eindringlingen.
Beim Klappern werfen sie ihre Köpfe weit zurück, so dass die Schnäbel in die Luft zeigen. In höchster Erregung biegen sie ihren Hals so weit nach hinten, dass der Kopf den Rücken berührt. Auch die Jungen fangen schon im Nest damit an. Das Klappern ist angeboren.

Störche sind von Natur aus Baumbrüter. Erst die Rodung der Wälder durch den Menschen hat den Weißstorch auf das Dach gebracht. In der Nachbarschaft des Menschen nutzen sie Hausfirste, Scheunen, Kirchtürme, Fabrikschornsteine oder Hochspannungsmasten.
In einigen Ländern Südeuropas brüten Weißstörche noch auf Bäumen. In Spanien sind es vor allem Stein- und Korkeichen, in Portugal Eukalyptusbäume. Mancherorts dienen auch Felsblöcke als Storchenhorst. Vielleicht sehen die großen Vögel in den Bauten der Menschen einfach nur künstliche Felsen.

Das Storchennest wird Horst genannt, kann einen Durchmesser von 1,5 m und ein Gewicht von 100 kg erreichen.

Störche sind Kulturfolger, die sich mehr oder weniger freiwillig dem Menschen angeschlossen haben. In der Kulturlandschaft des Menschen findet Adebar mitunter gute Lebensbedingungen.
Der Weißstorch bevorzugt offene Gelände und meidet den geschlossenen Wald. Am liebsten sind ihm Feuchtwiesen und Sümpfe. Dort findet er seine Nahrung. Aber auch auf den Feldern und Weiden lassen sich Insekten und Weichtiere jagen.
Doch Flächenversiegelung, Trockenlegung von Feuchtgebieten und der Einsatz von Insektiziden und Dünger machen dem Storch das Leben schwer. Störche sind eigentlich Baumbrüter.Das Klappern dient der Verständigung untereinander, etwa der Begrüßung des Partners, dem Vorspiel für die Paarung oder dem Verjagen von Eindringlingen.
Beim Klappern werfen sie ihre Köpfe weit zurück, so dass die Schnäbel in die Luft zeigen. In höchster Erregung biegen sie ihren Hals so weit nach hinten, dass der Kopf den Rücken berührt. Auch die Jungen fangen schon im Nest damit an. Das Klappern ist angeboren.

Die Störche kommen Ende März – Anfang April in Rust an und verlassen uns wieder um den 20. August. Das Winterquartier unserer Störche befindet sich in Zentral- und Südafrika. Die Flugstrecke beträgt etwa 10.000 km. Der Herbstzug nach Afrika dauert ca. 3 Monate. Retour benötigen die Störche nur 2 Monate.

Bis ins 19. Jahrhundert gab der Storch den Menschen Rätsel auf: Wohin flog er im Herbst? Wo verbrachte er den Winter?
Der deutsche Theologe, Philosoph und Naturforscher Albertus Magnus (1193 bis 1280) war überzeugt, dass die Störche den Winter im Wasser verschlafen. Daneben kursierte die These, dass Meister Adebar womöglich auf dem Mond überwintert.
Auch der Dichter Johannes Praetorius (1630 bis 1680) schrieb eine ganze Abhandlung zum Problem, wo sich die „obgedachten Sommer-Boten, wie auch andere unstet lebenden Vögel und Thiere… nach ausgehender Jahres-Wärme von uns hinwenden und die Kälte über hausen? Obs in den südlichen Gegenden geschehe; Oder vielmehr, ob sie sich bej uns in die Wasser versencken?“
In einem deutschen Märchen steht zu lesen, dass Störche in ein fernes Land ziehen und dort die kalte Jahreszeit als Menschen verbringen.
Das Geheimnis um das Winterquartier des großen Vogels konnte schließlich durch eine makabre Entdeckung gelüftet werden: Am 21. Mai 1822 wurde auf einem Strohdach auf Gut Bothmer bei Kütz in Mecklenburg ein Weißstorch gefunden, in dessen Hals ein Pfeil aus dem zentralen Afrika steckte.
Der Storch war mit diesem Pfeil im Hals die weite Strecke nach Deutschland zurückgeflogen. Mit diesem „Mecklenburger Pfeilstorch“ wurde zum ersten Mal bewiesen, dass Weißstörche im Winter nach Afrika ziehen. Das Exemplar mit dem 80 Zentimeter langen Pfeil ist noch heute im Museum des Zoologischen Instituts von Rostock zu bewundern.

Die meisten Störche werden ca. 30 Jahre alt. Störche brüten nur 1 Mal jährlich. Die Eltern wechseln sich beim Brüten und bei der Aufzucht der Jungen ab. Jungstörche schlüpfen nach 32-34 Bruttagen. Sie wiegen dabei nur 65-80 Gramm. 30 Tage nach dem Schlüpfen wiegt ein Jungstorch bereits etwa 2 kg. Ein Jungstorch wird im Alter von 2 Monaten „flügge“ – er beginnt zu fliegen.

Sie verständigen sich mit dem Klappern ihres Schnabels, deshalb werden sie auch Klapperstorch genannt.

Es kann tatsächlich vorkommen, dass Störche eines ihrer Jungen auffressen oder lebendig aus dem Nest werfen. Dieses Verhalten wird als „Kronismus“ bezeichnet.
Nach einer griechischen Sage verschlang der Titan Kronos seine eigenen Kinder. Besonders bei erstbrütenden Elternvögeln, deren Brutpflegeinstinkt noch nicht ausgereift ist, ist diese Verhaltensweise zu beobachten.
Forscher vermuten außerdem, dass die abnorme Handlung durch zu schwache Reaktionen des jüngsten Kükens ausgelöst wird. Das „Nesthäkchen“ wirkt zwischen seinen größeren Geschwistern als Fremdkörper, vielleicht sogar als Beute.
In der Regel jedoch sind Störche fürsorgliche Eltern, die abwechselnd ihr Gelege aus drei bis fünf Eiern wärmen und dem Nachwuchs regelmäßig Futter bringen. Nach knapp zehn Wochen können die Jungtiere dann selbstständig fliegen.

Das Nest des Weißstorchs

Häufig nutzen Störche ihre Nester jahrzehntelang und errichten beeindruckende Bauwerke. Manche Storchenhorste erreichen einen Durchmesser von rund zwei Metern und eine Höhe von bis zu drei Metern. Nicht selten wohnen im Storchennest auch andere Untermieter wie Sperlinge oder Stare.

Weißstörche nisten sowohl einzeln als auch in Kolonien. Auf einem Scheunendach der Farm Noel bei Mirabeau in Algerien hatten sich 14 Paare angesiedelt, bis das Dach schließlich zusammenbrach. Kurzerhand zogen die Störche auf einen benachbarten großen Eukalyptusbaum um.

Meistens kehren die schwarzweißen Vögel jedes Jahr zu ihrem Stammplatz zurück und beziehen dasselbe Nest. Und obwohl Meister Adebar nur eine Saisonehe führt, kommt es durch die Nesttreue nicht selten vor, dass er über mehrere Jahre mit derselben Partnerin brütet.

In der Regel trifft das Storchen-Weibchen erst einige Tage nach dem Männchen ein. Mit lautem Geklapper wird es vom stolzen Nestbesitzer begrüßt. Das Schnabelklappern der Weißstörche hat ihnen zu ihrem Spitznamen „Klapperstorch“ verholfen.

Geklappert wird aus verschiedenen Anlässen, etwa um den Zusammenhalt des Storchenpaares zu festigen, als Vorspiel zur Paarung oder um das Nest gegen Eindringlinge zu verteidigen.

Bald nach der Paarung legt das Weibchen drei bis fünf Eier, aus denen nach rund 30 Tagen die blinden und fast nackten Jungvögel schlüpfen. Relativ schnell klappern auch sie schon mit ihren viel zu groß wirkenden Schnäbeln.

Während einer der Altvögel ständig am Nest Wache hält und die Kleinen vor Regen, Kälte oder Hitze schützt, sorgt der andere für Nahrung.

Je größer die Jungtiere werden, umso anstrengender wird für die Eltern die Suche nach Frosch und Co: Der tägliche Futterbedarf einer sechsköpfigen Storchenfamilie liegt bei durchschnittlich drei Kilogramm. Zum Vergleich: 26 Mäuse oder 1100 Regenwürmer entsprechen etwa 500 Gramm Nahrung.
Nach acht Wochen beginnen die Jungstörche mit den ersten Flugversuchen. Im August machen sich die Jungvögel – zwei Wochen vor den Eltern – auf den Weg nach Süden.

Während die Altstörche bereits im nächsten Frühjahr wiederkommen, fliegen die Jungvögel erst zurück, wenn sie fortpflanzungsfähig sind – und zwar in die Gegend, wo sie einst selbst aus dem Ei schlüpften. In den ersten vier Lebensjahren bleiben sie ganz in Afrika oder fliegen nur bis in den Mittelmeerraum. 

Störche können, wie übrigens viele andere Vögel auch, ein recht hohes Lebensalter erreichen: Den nachgewiesenen Rekord in freier Wildbahn hält ein Männchen, das 33 Jahre alt wurde.